Gefäßbeschwerden

Vorbeugende Maßnahmen sind verhältnismäßig einfach durchzuführen:

  • Rauchen und übermäßiger Alkoholgenuss schädigen Herz und Gefäßsystem. Ein gesundes Gewicht, aktives Stressmanagement und eine salzarme Ernährung vermindern das Risiko, einen folgenreichen Bluthochdruck zu entwickeln.

  • Meiden Sie stark cholesterinhaltige Lebensmittel wie Butter, Schweinefett, Kokosöl sowie andere Nahrungsmittel, die reich an tierischen Fetten sind. Dreimal wöchentlich jeweils eine halbe Stunde Sport hält den Körper lange fit.

  • Ein normales Körpergewicht hilft bei der Verhinderung von Krampfadern. Langes Stehen kann eine eventuell vorhandene Venenschwäche noch begünstigen und sollte deshalb vermieden werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Bohnen, Hülsenfrüchten und frischem Obst lässt eine Darmverstopfung, die bestehende Hämorrhoiden noch verschlimmern kann, gar nicht erst entstehen.

  • Eine schnellstmögliche Mobilisierung nach Operationen oder Krankheiten reduziert das Auftreten von tiefen Venenthrombosen.

Kreislaufstörung

Funktionelle Störung, vorübergehend oder dauerhaft, niedriger Blutdruck ohne organische Ursache, der Beschwerden bereitet. Meistens sind jüngere, schlanke, untrainierte Frauen betroffen. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Frösteln und Schwarzwerden vor den Augen bis hin zu Synkopen. Im Zentrum der Behandlung stehen regelmäßiges körperliches Training, Zufuhr von genügend Kochsalz und Flüssigkeit, langsames Aufstehen aus Liegen und anfänglich blutdrucksteigernde Medikamente.

Kreislaufkollaps

  1. Blutdruckabfall infolge einer gestörten Kreislaufregulation, vor allem bei raschem Aufstehen oder langem Stehen, mit Schwindelgefühlen oder eines Herzstillstandes ohne krankhaften Organbefund.
  2. Kurzzeitiger Herzstillstand (Synkope): Blutdruck- und Pulsfrequenzabfall, der u. a. bei Angst oder Schmerz ausgelöst wird. In beiden Fällen reicht eine Flachlagerung zur verbesserten Hirndurchblutung aus.

Kreislaufversagen

Schock, akut auftretende, schwere Störung der Herz-Kreislauf-Regulation, die unabhängig von der Ursache auf vermindertem zirkulierendem Blutvolumen beruht und zur Minderdurchblutung lebenswichtiger Organe wie Lunge, Nieren und Leber und zu lebensbedrohlichen Stoffwechselstörungen führt. Der Schockzustand ist gekennzeichnet durch kalte, blasse Haut des Patienten, kaum fühlbaren, beschleunigten Puls (meist um 100 Schläge pro Minute) und fallende Blutdruckwerte.
Oft treten auch Angst, Unruhe, Atemnot und Bewusstseinstrübungen auf. Ein Schock entsteht z. B. durch große Blutverluste, Herzinfarkt oder eine Allergie (anaphylaktischer Schock). Ohne rasche Einleitung von Sofortmaßnahmen wie Flüssigkeits- oder Blutzufuhr, Sauerstoffzufuhr oder Beatmung, medikamentöse Unterstützung der Herztätigkeit und wenn möglich Beseitigung der Ursache führt ein Schock zum Kreislaufversagen.

Anaphylaktischer/Allergischer Schock

Schock, der durch eine allergische Reaktion auf bestimmte Stoffe ausgelöst wird, z. B. Medikamente oder Insektengifte; innerhalb von Sekunden bis Minuten nach der Zufuhr der auslösenden Substanz kommt es zu rasch aufschießenden Hautveränderungen, heftigen subjektiven Beschwerden wie Angst, Übelkeit und Schwindel sowie zu einem ausgeprägten Blutdruckabfall, der mit einem plötzlichen Bewusstseinsverlust einhergehen kann. Ein anaphylaktischer Schock ist als lebensbedrohlicher Zustand zu werten und muß adäquat behandelt werden.

Erste Hilfe beim Schock

Bei einem Schock sollten zuerst folgende allgemeine Maßnahmen getroffen werden:

  • Schocklage: Die Beine des Betroffenen werden um 30 bis 40 cm erhöht gelagert, um die Durchblutung des Gehirns und der Bauchorgane zu verbessern. (Nicht beim Herzinfarkt!)
  • Rettungsdienst rufen
  • Beruhigende Betreuung
  • Wärmeerhalt (Decke, Kleidung)
  • Vitalzeichenkontrolle, eventuell Atemspende
  • Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage.

Die üblichen Maßnahmen sollten nach der so genannten Sechs-B-Regel nicht bei Verletzungen im Bereich der Beine, des Beckens, des Bauchs, der Brust, des Buckels (Wirbelsäule) und der Birne (Kopf) angewandt werden.

Thromboseneigung

die Neigung, eine Thrombose zu entwickeln, z.B. aufgrund veränderter Bluteigenschaften oder Gefäßwände. Rauchen, erhöhte Blutfette, Bluthochdruck und Krampfadern steigern das Thromboserisiko.

Thrombose

der durch einen Thrombus verursachte, vollständige oder teilweise Verschluss eines Blutgefäßes mit Behinderung des Blutstroms und eingeschränkter Sauerstoffversorgung des Gewebes. Die Gefahr einer Thrombose ist vor allem nach Operationen erhöht. Auch in entzündeten Krampfadern kommt es häufig zu einer Thrombose, ebenso in den tiefen Bein- und Beckenvenen. Die Ursache einer Thrombose liegt vor allem in Schäden an den Innenwänden der Blutgefäße (z. B. durch Entzündungen), niedriger Strömungsgeschwindigkeit des Blutes (z. B. bei Operationen) sowie einer gesteigerten Aggregationsneigung der Thrombozyten. Gefährlich ist die Verschleppung von Thromben in arterielle Gefäße aufgrund des Embolierisikos (Thromboembolie).

Thromboembolie, Embolie

durch einen verschleppten Thrombus verursachter Gefäßverschluss (Embolie), der aus einer anderen Stelle im Blutkreislauf mit dem Blutstrom weitertransportiert wurde und an einer Engstelle hängen bleibt, z. B. am Rand einer Herzkammer oder eines Herzvorhofs bei Vorhofflirnmern oder veränderten Herzklappen. Thromben können sich auch aus einem Aneurysma oder seltener aus Venen herauslösen. Vor allem nach Thrombenbildung in den tiefen Bein- und Beckenvenen besteht die Gefahr einer Thrombusverschleppung in die Lungengefäße (Lungenembolie). Dem Ausmaß des Verschlusses entspricht die Schädigung des von diesem Blutgefäß versorgten Gewebes (z.B. Infarkt). Die Thromboembolie ist die häufigste Form der Embolie.

Thrombangitis

Entzündung einer Arterien- (Thrombarteriitis) oder Venenwand (Thrombophlebitis) durch einen Thrombus oder Thrombenbildung infolge einer vorbestehenden Entzündung.

Maßnahmen zur Verhinderung einer Thrombose, insbesondere bei langer Bettlägerigkeit oder nach Operationen, z.B. durch physikalische Maßnahmen wie Kompressionsverbände (Antithrombosestrümpfe), Hochlagerung der Beine, Medikamente zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes.

Schlaganfall (Apoplexie)

plötzliche Schädigung des Gehirns mit neurologischen Störungen, die aufgrund von Durchblutungsstörungen entsteht. Diese sind entweder durch einen Gefäßverschluss (Infarkt, Ischämie) oder durch den Riss eines Gefäßes mit folgender Einblutung ins Gewebe (Blutung, Hämorrhagie) bedingt. Ursachen eines Gefäßverschlusses sind Thrombosen bzw. Embolien oder eine Arteriosklerose..
Der Betroffene leidet unter plötzlich auftretenden Störungen wie Missempfindungen, Taubheitsgefühl oder Lähmung eines Körperteils oder einer ganzen Körperhälfte, Sprech- oder Sprachverständnisstörungen (Aphasie); auch das Bewusstsein kann gestört sein. Während bei der Ischämie das betroffene Hirngebiet geschädigt wird, kann bei einer (ausgedehnten) Blutung durch den ansteigenden Hirndruck auch das übrige Gehirn stark beeinträchtigt werden.

Die schnellstmögliche ärztliche Versorgung durch den Notarzt und der rasche Transport in das Krankenhaus sind lebenswichtig und kann schlimme Folgeschäden abwenden.