Das Herz – Anatomie
Quelle: Jakov
Das Herz ist ein muskulöses Hohlorgan, das im Brustkorb hinter dem Brustbein zwischen den beiden Lungenflügeln auf dem Zwerchfell liegt. Das Herz hat die Aufgabe, durch koordiniertes Zusammenziehen (Kontraktion) und Erschlaffung den Blutstrom aufrechtzuerhalten. Das Herz unterhält zwei Blutkreisläufe: den kleinen Lungen- und den großen Körperkreislauf. Physikalisch gesehen entspricht das Herz einer Saug- Druck-Pumpe, in der Ventile (die Herzklappen) die Strömungsrichtung bestimmen. Als Systole wird die Anspannungsphase mit Ausstrom des Blutes aus dem Herzen, als Diastole die Erschlaffung und Füllung des Hohlorgans bezeichnet. Die Herzmuskelschicht (Myokard) ist außen und innen von einer serösen Haut überzogen. Die innerste Herzschicht bildet die mehrschichtige Innenhaut (Endokard), aus der auch die Herzklappen hervorgehen.
Durch Scheidewände ist das Herz vertikal in eine linke und rechte Herzhälfte, durch die Herzklappen (Trikuspidal- und Mitralklappe) horizontal nochmals in einen Vorhof bzw. eine Herzkammer unterteilt.
Die Scheidewand, die die Vorhöfe voneinander trennt, wird als Vorhofseptum, die zwischen den Herzkammern liegende Scheidewand als Kammerseptum bezeichnet. Die Aorten- und Pulmonalklappe trennen die Herzkammern von der Ausflussbahn in die großen Gefäße.
Der rechte Vorhof nimmt das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf über die beiden Hohlvenen auf. Von der rechten Herzkammer wird es über die Pulmonalarterien in die Lungen gepumpt und mit Sauerstoff angereichert. Von den Lungen aus gelangt das Blut aus den beiden Lungenvenen in den linken Vorhof, dann in die linke Herzkammer, von dort aus wird es über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf gepumpt.
Für die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels sind die Koronararterien zuständig. Die Herzschlagfrequenz wird über das Erregungsleitungssystem gesteuert.
Die Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzaktionen pro Minute. Die durchschnittliche Herzfrequenz beim Erwachsenen beträgt 60-80 Schläge pro Minute, beim Kleinkind im Mittel 100-140 Schläge pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung oder Aufregung kann die Herzfrequenz stark ansteigen. Nicht immer stimmt die Herzfrequenz mit der Pulsfrequenz überein (Pulsdefizit), z.B. wenn die Kontraktionen des Herzens zu schwach sind, um als Puls in der Peripherie tastbar zu sein.
Hier weiterlesen über: Herzbeschwerden
Hier weiterlesen über: Gefäß-System