Risiken

Die häufigsten Risiken für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen sind

Stress

In Stress-Situationen produziert der Körper das Hormon Adrenalin, das das Herz schneller schlagen lässt. Der Blutdruck steigt, und die Leber gibt Zucker und Fette in den Blutstrom ab, um sofort Energie frei zu machen. Dieser Vorgang diente dem sogenannten „Fluchtverhalten” und der „Kampfbereitschaft”, um in Augenblicken der Gefahr zu kämpfen oder zu entkommen.
Heute haben wir meist keine Möglichkeit, diese Energie zu nutzen. Die Folge ist, dass der Zucker und die Fette nicht verbraucht werden. Bei regelmäßiger Wiederholung dieses Vorganges bilden sich dann Fettablagerungen in den Arterien. Diese sind ein Risikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen.
Stress wird durch Veränderungen im täglichen Leben verursacht, wie zum Beispiel:

Zu viel Arbeit
schlechtes Zeitmanagement
Unfall, Krankheit
Trennung
Einsamkeit
Depressionen
Berufs- oder Familienprobleme
aber auch erfreuliche, freudige Ereignisse

Ungesunde Ernährung

Unsere Ernährung beeinflusst unser Leben maßgeblich. Was und wie wir etwas essen, ist ausschlaggebend für unsere Gesundheit.
Die größten Fehler in der Ernährungsweise sind:

Zu fette Gerichte (auf „versteckte“ Fette achten!)
minderwertige Fette und Öle
ungenügende Menge an Ballaststoffen: zuwenig Obst, zuwenig Gemüse, keine Vollkornprodukte
zuviel Salz
zuwenig Flüssigkeit
zuviel Süßigkeiten
zuviel Alkohol
zu große Portionen
zu späte Essenszeiten
wenig abwechslungsreiche Mahlzeiten
zu hastiges Essen

Rauchen

Zigarettenrauch ist eine komplexe Mischung aus mehr als 1.000 Chemikalien. Speziell zwei von ihnen – Kohlenmonoxid und Nikotin – werden als Verursacher von Herzkrankheiten eingestuft. Kohlenmonoxid macht ungefähr 4 % des Zigarettenrauches aus. Es vermindert den Sauerstofftransport im Blut und beeinflusst den Fettstoffwechsel durch Erhöhung des Cholesterinspiegels.
Nikotin ist eine Sucht-Droge, die das vegetative Nervensystem beeinflusst und zur Verengung der Blutgefässe führt. Die Steigerung der Herzfrequenz und Erhöhung des Blutdruckes sind die Folge.
Nikotin fördert die Verkalkung der Herzkranzgefässe. Beide Stoffe können das Risiko erhöhen, dass sich ein Gerinnsel in den Koronararterien bildet – von den Auswirkungen der Teerstoffe ganz zu schweigen.
Ein/e Raucher/in hat etwa das doppelte Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, wie NichtraucherInnen. Auch Schaganfälle sind auf Blutgerinnsel zurückzuführen!
Aber auch reduziertes Rauchen, evtl. mit Hilfe einer Nikotin-Ersatz-Therapie wie Kaugummi oder Inhalator, ist bereits ein Fortschritt und kann das Risiko verringern. Wie Sie am Besten das Rauchen sein lassen können, sagen wir Ihnen gerne.

Cholesterin

Cholesterin wird sowohl von unserem Körper produziert als auch mit der Nahrung aufgenommen. Es ist ein wichtiger Baustein für unsere Körperzellen und dient unter anderem zum Aufbau von Hormonen.
Es gibt zwei Arten, das HDL- und das LDL-Cholesterin. Wird mit der Ernährung zuviel Cholesterin zugeführt, kann der Organismus das nicht mehr verarbeiten. Während das „gute“ HDL-Cholesterin ausgeschieden wird, lagert sich überschüssiges LDL-Cholesterin in den Arterien ab.
Folgende Werte entsprechen den österreichischen und internationalen Richtlinien:
Gesamtcholesterin:
Optimal: unter 200 mg/dl
Vorsorgebereich: 200-250 mg/dl
Risikobereich: über 250 mg/dl
HDL-Cholesterin:
Männer nicht unter 35 mg/dl
Frauen nicht unter 45 mg/dl
LDL-Cholesterin:
Optimal: unter 130 mg/dl
Vorsorgebereich: 130-160 mg/dl
Risikobereich: über 160 mg/dl

Eine Reduktion erhöhter Blutfettwerte durch eine Umstellung der Ernährung oder Medikamente kann das Risiko für einen Herzinfarkt deutlich senken!

Hoher Blutdruck

Mit jedem Herzschlag wird Blut in die Schlagadern (Arterien) gepumpt, damit das Blut in alle Bereiche des Körpers fließen kann – so entsteht der Blutdruck. Der systolische Blutdruck zeigt den (höheren) Wert, wenn sich das Herz zusammenzieht. Der diastolische Blutdruck zeigt den (niedrigeren) Wert, wenn das Herz entspannt ist.
Die Definition von „Bluthochdruck” (Hypertonie) hat sich Ende der 90er Jahre maßgeblich verändert. Optimal ist ein Blutdruck von maximal 135/85 mm/Hg. Dieser Wert wird jedoch im Rahmen von ca. 30 Selbstmessungen als Durchschnittswert gesehen, weil der Blutdruck großen Schwankungen unterliegen kann. Man kann dem Bluthochdruck vorbeugen und ihn auch sehr gut behandeln, aber es ist wichtig, ihn rechtzeitig zu entdecken. Dafür sind regelmäßige Blutdruckmessungen der einzige Weg. Bluthochdruck macht oft über Jahre keine Beschwerden und wird häufig erst erkannt, wenn Komplikationen auftreten. Bei leicht erhöhtem Blutdruck genügt oft schon eine Änderung der gewohnten (falschen) Lebensweise, um eine Besserung zu erreichen.

Stark erhöhter Blutdruck muss meist ein Leben lang medikamentös behandelt werden.

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Der Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselkrankheit der westlichen Welt. Die dem Diabetes mellitus zugrunde liegende Störung besteht in einer Unterproduktion von Insulin infolge einer Zerstörung der Betazellen in den Langerhans’schen Inseln der Bauchspeicheldrüse (Typ I, Jugenddiabetes). Aufgrund des Insulinmangels kann der Körper aufgenommene Kohlenhydrate nicht ausreichend abbauen, so dass der Blutzuckerspiegel steigt.
Der sog. Altersdiabetes (Typ 2) beruht primär auf einer Insulinresistenz, d, h. es wird genug Insulin produziert, die Insulinempfindlichkeit der Zellen ist jedoch herabgesetzt, so dass das Insulin nicht wirken kann. Die antidiabetischen Tabletten erhöhen die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin. Im weiteren Verlauf kann sich jedoch zusätzlich ein Insulinmangel entwickeln. Dann muss auch beim Altersdiabetes Insulin gegeben werden.
Der erhöhte Zuckergehalt im Blut schädigt auf Dauer die kleinen Arterien und führt an verschiedenen Organen, vor allem den Augen und Nieren, zu Fehlfunktionen (Sehstörungen, Erblindung, Niereninsuffizienz). Auch die Nerven werden geschädigt. Durchblutungsstörungen und mangelndes Schmerzempfinden führen besonders an den Füßen zu schlecht heilenden Wunden. Diabetiker sind auch besonders anfällig für Infektionen.
Symptome bei Typ l-Diabetes sind Gewichtsverlust, starker Durst und Müdigkeit. Ohne Gabe von Insulin würden die Patienten innerhalb kurzer Zeit versterben. Der Typ 2-Diabetes geht lange ganz ohne Symptome einher und wird daher oft erst entdeckt, wenn bereits Spätschiiden aufgetreten sind. Alle Diabetiker müssen eine kohlenhydratbilanzierte Diät einhalten und auf ausreichend Bewegung achten.

Regelmäßige Einstellungskontrollen bei Diabetes mellitus

Um diabetische Spätschäden möglichst lange hinauszuzögern oder gar zu vermeiden, ist eine sorgfältige Stoffwechselführung unter regelmäßigen Kontrollen erforderlich.
Dazu gehören:

  • Tägliche, möglichst häufige Blutzuckerselbstkontrollen
  • Regelmäßige Begutachtung der Blutzuckerwerte und Blutzuckerkontrollen durch einen erfahrenen Arzt.
  • Harnzuckerselbstkontrolle im Urin bei bestimmten Fällen (diese ersetzt keinesfalls die Blutzuckerkontrolle).
  • Ketonkörperbestimmung im Urin bei Infekten, besonderen Belastungen und immer bei einem Blutzuckerwert über 350 mg/dl mit einem Teststreifen.
  • Verzuckertes Hämoglobin, HbA1C-Bestimmung („Blutzuckergedächtnis“), der Wert gibt die Blutzuckerspiegel der vergangenen acht bis zwölf Wochen wieder (oberer Grenzwert sieben Prozent).
  • Mikroalbuminurieselbstkontrolle im Urin, vierteljährlich (Ausscheidung geringer Eiweißmengen mit dem Urin ist als Hinweis auf einen Nierenschaden zu werten).
Diabeteskost

Diät zur alleinigen oder unterstützenden Behandlung des Diabetes mellitus. Der Fett- und der Eiweißgehalt und besonders die Menge an Zucker und Kohlenhydraten ist bei der Diabeteskost genau bilanziert. Häufig wird ein individueller, an die Bedürfnisse des einzelnen Patienten angepasster Diätplan erstellt. Durch die verbesserten Möglichkeiten der Insulintherapie ist die Diät jedoch nicht mehr so streng wie früher einzuhalten.

Lesen Sie hier weiter über: Gesundes Leben und Gesundes Essen